Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Wie eine Großfamilie

Goitom Yosief und Kristina Zammit vom Jesuitenflüchtlingsdienst, Malta mit Fanny Dethloff, Flüchtlingsbeauftragte der Evang.-Luth. Kirche in Norddeutschland bei Brot & Rosen

Abschiedsgruß vom15. Euro-Catholic Worker-Treffen in Dülmen im Haus am See

von Dietrich Gerstner / Juni 2012

Wenn wir Gastanfragen erhalten, dann beschreiben wir den InteressentInnen unser Haus der Gastfreundschaft so: „Wir sind kein Asyl-Heim; wir sind auch kein Hotel, sondern eher wie eine große Familie, eine Großfamilie.“

Damit meinen wir zunächst die Art und Weise, wie unsere Hausgemeinschaft funktioniert: Alle wohnen unter einem Dach, helfen zusammen, das Haus sauber zu halten und dass Essen auf den Tisch kommt. JedeR beteiligt sich am Geschirrspülen und an extra Aufgaben, wie z.B. dem Rundbriefversand. Dies immer nach den persönlichen Möglichkeiten. Das heißt, alle übernehmen einen Teil der Verantwortung, um das Haus gemeinsam am Laufen zu halten.

Doch das Funktionieren eines Haushalts stellt noch lange keine Gemeinschaft her. Die ist immer von der personellen Zusammensetzung im Haus abhängig und darüber hinaus ein Geschenk. Ich habe in 16 Jahren bei Brot & Rosen schon viele schöne Zeiten erlebt. Freundschaften sind entstanden, es gab gesellige Abende ohne Ende, wir hatten schöne gemeinsame Aktionen. Aber an solch eine familiäre und harmonische Atmosphäre in der Hausgemeinschaft wie nach unserer Sabbatzeit kann ich mich wirklich nicht erinnern. So ein starkes „Wir“ im vergangnen ¾-Jahr unter den MitbewohnerInnen und gemeinsam mit uns als Kerngemeinschaft und unserer Freiwilligen Katarina ist etwas Besonderes. Und das, obwohl z.T. die sprachliche Kommunikation gar nicht so einfach war: Der eine sprach englisch, die andere spanisch, die dritte türkisch und deutsch, die vierte wiederum englisch und deutsch usw. Und dennoch gab es viel Verbindung untereinander und Anteilnahme am Schicksal der anderen. Das zeigte sich im gegenseitig sich Helfen und Begleiten, im Aufgaben füreinander Übernehmen, im miteinander sich Freuen und Trauern. Und auch in der Weise, wie Abschied voneinander genommen wurde. Mit Freude und Dankbarkeit hörten wir, dass zuvor Fremde hier eine neue Familie, ein Zuhause gefunden hatten, wo sie in ihrer Notsituation vielleicht nur ein Dach über dem Kopf erwartet hatten.

In den vergangenen Wochen gab es nun einige Wechsel in der Hausgemeinschaft, so dass aktuell Menschen aus Deutschland, USA, Ghana, Ukraine, Türkei und Honduras im Haus wohnen. Möge sich das gute Miteinander fortsetzen.

Aktionen und Ereignisse

Nach einem erfüllten Gemeinschaftswochenende bei der Kommunität Imshausen veranstalteten wir am Karfreitag wieder den „Kreuzweg für die Rechte der Flüchtlinge“. Mit über 200 Menschen und viel musikalischer Unterstützung zogen wir von St. Pauli am Hafen entlang in die Innenstadt.

In der Osterwoche besuchten uns Anne und Manuel Beyer aus Süddeutschland, die sich erfreulicherweise dazu entschlossen haben, ab September für ein Jahr mit uns zu leben. Das ist eine spannende Ergänzung für uns. Umso dringlicher wird die Frage nach weiterem Wohnraum, da wir nach wie vor Platz für das Zusammenleben mit Flüchtlingen bereithalten wollen. Mehr Raum würde auch das Ineinander von Gemeinschaft und vielfältigeren Wohnformen ermöglichen.

Ende April hatte ich die Möglichkeit, am Treffen des friedenskirchlichen Netzwerks Church & Peace in Brüssel teilzunehmen. Dieses Mal war der thematische Schwerpunkt die Situation in Ex-Jugoslawien, was für uns mit wiederkehrenden MitbewohnerInnen von dort, z.Zt. vor allem Roma, wichtig ist.

Beim 15. europäischen Catholic Worker-Treffen hörten wir spannende Vorträge über Dorothy Day, sahen Reiseberichte von den CW-Häusern in den USA und nutzten die Zeit für Erfahrungsaustausch und Geselligkeit.

Anfang Mai bekamen wir Besuch von zwei engagierten MitarbeiterInnen der Flüchtlingsarbeit auf Malta. Neben zwei Veranstaltungen im Rathaus und in der Hauptkirche St. Jacobi zu den EU-Außengrenzen war es gut, für einen unserer Mitbewohner seine Rückkehr nach Malta mit den beiden zu besprechen. Es ist eine große Hilfe, in dieser Arbeit so weltweit vernetzt zu sein.



Mittragen

Unsere Gastfreundschaft für obdachlose Flücht­linge wird erst mög­lich durch Spenden und ehren­amtliche Mitarbeit
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Mitfeiern

Hausgottesdienste, Offene Abende und immer wieder mal ein Fest: Herzlich will­kommen bei uns im Haus der Gast­freund­schaft
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Mitbekommen

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Mitleben

Immer wieder fragen uns interessierte Menschen, ob und wann sie uns be­suchen kommen können. Wir freuen uns sehr über dieses Inter­esse.
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