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Oscar Romero

von Birke Kleinwächter / März 2010

„Mich kann man töten, nicht aber die Stimme der Gerechtigkeit!“

Vor 30 Jahren, am 24. März 1980, wurde Oscar Romero (*1917), der Erzbischof von San Salvador, am Altar erschossen, ermordet im Auftrag des Terrorregimes in El Salvador und der Reichen des Landes.

Als er vom Vatikan zum Erzbischof ernannt wurde, galt er als Konservativer. Die machthabende Oligarchie El Salvadors und die USA freuten sich über den weltfremden, die Liturgie liebenden „heiligen Mann“. Die Kirche des armen Volkes aber hatte sich bislang im Kampf um Gerechtigkeit von Oscar Romero allein gelassen gefühlt.

Aber das neue Amt verwandelte den Menschen Oscar Romero. Er wurde mit so vielen bitteren Berichten von Ermordungen konfrontiert, dass seine Augen geöffnet wurden: Wirklich Christ in El Salvador zu sein, war lebensgefährlich. Der bislang zurückgezogen lebende, stille Romero wandte sich den Menschen zu und suchte das Gespräch. Er öffnete Allen das Bischofspalais. Gleichzeitig distanzierte er sich von denen, die ihn ins Amt gehoben hatten und klagte die wenigen superreichen Familien an, die zwei Drittel des Bodens be­saßen und gewalttätig die Geschicke des Landes zu ihren Gunsten lenkten. Seine Predigten waren in ganz Lateinamerika zu hören.

In unserem Haus hängt das Bild von Oscar Romero an der Zimmertür meines Sohnes Jonas. Was kann er, was können wir von diesem Menschen lernen?

Romero war allem äußeren Anschein zum Trotz im Herzen erreichbar. Er wandte sich der Not und den in Not geratenen Menschen zu, er erhob seine Stimme gemeinsam mit denjenigen, die sonst keine Stimme hatten. Er verstand, dass es einen Unterschied macht, die Welt aus der Sicht des Großgrundbesitzers oder aber des armen Landarbeiters zu sehen. Für Romero musste die Kirche auf der Seite der Armen stehen. In seinen armen Brüdern und Schwestern sah er das Antlitz des leidenden Christus. Die reiche Minderheit forderte er zur Umkehr und Brüderlichkeit auf, zum freiwilligen Teilen. Die unterdrückte Mehrheit unterstützter er dabei, selber Akteure ihres Lebens zu werden, ohne den Weg der Gewaltfreiheit zu verlassen. Mit seinem Bekenntnis zum Volk wählte er auch dessen Schicksal von Verfolgung und Tod.

Oscar Romero wurde zum Märtyrer und zum Heiligen des Volkes: „Wenn sie mich töten, werde ich im Volk von El Salvador wiedererstehen. Das sage ich in größter Aufrichtigkeit.”

Ende März beginnen in vielen Orten die „Romero-Tage“. Sie sind eine gute Gelegenheit, sich von diesem Menschen inspirieren zu lassen und ihn in der gemeinsamen Erinnerung wach zu halten.



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