Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
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Leben in Gemeinschaft
Abuna-Frans-Haus

Ludger Hillebrand, SJ, lebte Anfang 2016 für zwei Wochen bei Brot & Rosen mit.

von Dorothee Haßkamp, Öffentlichkeitsarbeit des JRS, 13.4.2017

In einem vom Bistum Essen renovierten Pfarrhaus leben seit Mai zwei Jesuiten und bis zu acht Flüchtlinge zusammen. Am 22. April fand im Abuna-Frans-Haus ein Tag der offenen Tür statt, der bei Nachbarn und Interessierten auf regen Anklang traf. Die Arbeit wird vom JesuitenFlüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service / JRS) mit getragen. Der JRS wurde 1980 angesichts der Not vietnamesischer Bootsflüchtlinge gegründet und ist heute als internationale Hilfsorganisation in mehr als 50 Ländern aktiv. In Deutschland ist JRS für Asylsuchende, Abschiebungsgefangene und Flüchtlinge im Kirchenasyl tätig und setzt sich für sog. „Geduldete“ und Menschen ohne Aufenthaltsstatus („Papierlose“) ein. Diese Pressemitteilung zur Eröffnung des Abuna-Frans-Hauses wurde Mitte April, kurz vor Bezug des Hauses, verfasst.

In die Hausgemeinschaft werden ab Mai Pater Ludger Hillebrand SJ und Pater Lutz Müller SJ sowie bis zu acht Flüchtlinge einziehen. Damit kehren die Jesuiten nach Essen zurück – auf Wegen, die für die deutsche Provinz neu und ungewöhnlich sind. Provinzial Stefan Kiechle SJ hatte die beiden Jesuiten für das Projekt angesprochen. Pater Müller SJ war der Leiter der Offenen Tür in Mannheim, Pater Hillebrand SJ war bis 2016 als JRS-Seelsorger in der Abschiebungshaft in Berlin tätig.

Bischof Overbeck aus dem Bistum Essen und die Ortspfarrei St. Antonius haben die Idee mit tatkräftiger Unterstützung aufgenommen und ein ehemaliges Pfarrhaus für die Hausgemeinschaft renoviert. „Wir können das Projekt nicht im Vorfeld ganz durchplanen, schließlich sollen sich auch die Flüchtlinge einbringen“, sagt Hillebrand. Für unbegleitete junge Geflüchtete, die mit der Volljährigkeit die betreuten Jugendeinrichtungen verlassen müssen, kann das Abuna-Frans-Haus ein Übergang sein. „Hier könnten Menschen einziehen, die ihr Asylverfahren abgeschlossen haben und von hier aus die nächsten Schritte in ein eigenständiges Leben organisieren“, sagt Pater Müller.

Gewidmet ist das Haus dem 2014 in Homs ermordeten Jesuiten Frans van der Lugt SJ, Abuna Frans, Pater Frans, wurde der niederländische Jesuit in seiner syrischen Wahlheimat genannt. „In Syrien hat er Menschen unterschiedlichen Glaubens, Herkunft und politischer Ansichten zusammen­gebracht. Das möchten wir auch tun. Der interreligiöse Dialog ist uns dabei besonders wichtig“, betont Pater Müller. Pater Hillebrand: „Ich bin gespannt, wie wir eine gute interkulturelle und interreligiöse Balance hinbekommen, und wer alles mit uns zusammen leben wird. Es freut mich, dass Flüchtlinge schon bei der Hausrenovierung mitgewirkt haben und dass der erste Syrer, der mit uns zusammen lebt, sich gleich eingebracht hat: „Teppiche gehören ins Zimmer und nicht in den Flur“, sagte er nachdem er beim Kochen und Putzen mitgeholfen hatte. „Scharfe Chilis bekommt man im syrischen Markt in Altendorf billiger, als beim Supermarkt um die Ecke!! “



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