Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Startklar?

Euo-CW-Treffen in England mit Gerard Moormann (Amsterdam), Clive Gillam (Oxford), Christiane Danowski (Dortmund) und Marha Hennessy (New York). Martha ist eine Enkelin von Dorothy Day und erzählte über ihre Großmutter.

von Ilona Gaus / September 2011

Was geschah in unserer Auszeit? Ich versuche den Bericht mal an Uta’s  Sudoku (Rundbrief 60) durchzubuchstabieren:

RÜCKBLICK:

Am Ostermontag wurde Christiane im gemeinsamen Gottesdienst in die Gemeinschaft aufgenommen. Es ist schön, dass sie sich nach drei Jahren engagierter Arbeit bei uns zu diesem Schritt entschlossen hat. Gerade auch im Hinblick auf die Entscheidungsprozesse für die Zukunft, tut uns das gut.

Eine Auszeit beginnt beim Innehalten.

Unser entspannter Familientag im Stadtpark läutete die neue Phase ein. Im Anschluss widmeten wir Erwachsenen uns drei Tage lang den ‚Exerzitien im Alltag‘, unter der wohltuenden Anleitung von Erika Fischer. Die Übungen haben uns geholfen beim Loslassen , Wahrnehmen was ist und beim gemeinsamen Austausch darüber. In der folgenden Woche hatten wir noch Supervision, wobei wir jedoch die von uns gesetzte Aufgabe, unsere verschiedenen Persönlichkeitstypen zu analysieren, leider erfolgreich umschifft haben.

In der ersten Zeit war es für einige von uns gewöhnungsbedürftig, die Ruhe im Haus auszuhalten.

Es wirkte auf mich, als ob unsere Räume den Atem anhalten.

Doch ein paar nette Gäste - z.B. André, Sina, Djeba und Mehmet - ließen sich zum Glück von kleinen Besuchen bei uns nicht abhalten.

Bei der Supervision mit unseren Kindern gaben sie uns einen EINBLICK in ihre Bedürfnisse und Vorstellungen über das Leben in Gemeinschaft. Es war beruhigend zu hören, dass ihre Kritikpunkte sich um mehr Fernsehzeit und Taschengeld drehten, dass aber das Zusammenleben mit Flüchtlingen von ihnen eher positiv bewertet wird.

Mit dem Juni kam die Reisezeit:

Vom Catholic Worker-Treffen in der Nähe von London (mit Christiane, Elisabeth, Dietrich, Daniel, Elias und Ilona) bis zum Kirchentag in Dresden (Uta und Joel), von einem Besuch in der Laurentius-Gemeinschaft in Wethen (Elisabeth und Ilona) bis zur Reise nach Taizé (Birke mit Lea-Susanna und Daniel), vom Besuch der Basisgemeinschaft Wulfshagener Hütten (Ilona) bis zum Pilgerweg mit der Imshäuser Kommunität (Birke) – wir waren viel unterwegs!

Ich danke allen für die freundliche Aufnahme, für das Interesse und die Zeit, die zur Verfügung stand, zum Nachdenken und Austauschen.

Doch auch im H a u s hat sich manches getan diesen Sommer:

Neue Fußbodenbeläge im Erdgeschoß, mehrere renovierte Gästezimmer, Entrümpelung von Werkstatt und Keller – so nach und nach wurden verschiedene Arbeiten erledigt. Manch Überflüssiges wurde aussortiert, wir waren innerlich wie äußerlich am Aufräumen.

Christiane hat eine Vormundschaft für eine minderjährige Frau mit Baby übernommen und hatte damit ziemlich viel um die Ohren.

Beim Gemeinschaftswochenende in der Kommunität Imshausen wollten wir Anfang August wieder zusammenkommen, doch dann kam manches anders als geplant: Ende Juli ist unsere 91jährige Nachbarin Frau Beyer gestorben. So trafen wir uns am 5. August zu ihrer Trauerfeier in Hamburg wieder.

Ich selbst bin im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Takt gekommen“ und musste meinen Urlaub bei einer lieben Freundin in der  Schweiz wegen Herzrhythmusproblemen vorzeitig abbrechen. All diese Ereignisse nehmen wir zum Anlass, uns mit der Aufnahme von neuen MitbewohnerInnen nicht unter Druck zu setzen.

AUSBLICK:

Jetzt, im August/September, nutzen wir die zunächst wieder wöchentlichen Organisationsrunden, um unsere Diskussion fortzusetzen, was wir an alten Strukturen erhalten und was wir verändern wollen.

Uns ist klar, dass wir unsere Arbeit im bisherigen Tempo (häufiger Wechsel von BesucherInnen, PraktikanntInnen, Besuchsgruppen, Gästen und MitbewohnerInnen) nicht auf Dauer durchhalten können. Wir betrachten das kommende Jahr als Experimentierzeit.

Von weniger O-Runden über abgespeckte Hausdienste (nur noch ein Mal am Tag), von der Abschaffung unseres AnsprechpartnerInnensystems bis zu regelmäßigen Auszeiten im Jahr (d.h. in dieser Zeit keine BesucherInnen und Neuaufnahmen), geht die Spannbreite der geplanten Veränderungen.

Was sich als praktikabel erweist, werden wir beibehalten, anderes wieder ändern. Über allem steht die doppelte Absicht, einerseits unser Haus der Gastfreundschaft als l a n g f r i s t i g e s Lebensmodell zu bewahren und andererseits die Selbstverantwortung unserer MitbewohnerInnen zu stärken und das ‚Betüddeln’ zu reduzieren .Die spannende Zeit geht also weiter – und das ist gut so!

In der kommenden Zeit werden wir wieder neue Menschen aufnehmen und uns auf sie einlassen. Katarina, eine junge Frau aus den USA will ab Oktober für zwei Jahre als Freiwillige mit uns leben und wir freuen uns schon auf sie.

PS: Mitten in der Auszeit kam ein nettes Haus vor unsere Füße geflattert. Eine solche Situation haben wir uns manchmal in „Was wäre wenn – Phantasien“ ausgedacht – aber dass es wirklich passiert? UNGLAUBLICH ! So haben wir ein tolles Angebot zu unpassender Zeit bekommen. Wie können wir diesen „T/Raum“ mit Leben füllen? Spinnt mit, dass der Traum Wirklichkeit wird!



Mittragen

Unsere Gastfreundschaft für obdachlose Flücht­linge wird erst mög­lich durch Spenden und ehren­amtliche Mitarbeit
weiter...

Mitfeiern

Hausgottesdienste, Offene Abende und immer wieder mal ein Fest: Herzlich will­kommen bei uns im Haus der Gast­freund­schaft
weiter...

Mitbekommen

Möchten Sie regel­mäßig von uns hören und mit­bekommen, was pas­siert? Abonnieren Sie am besten unseren kosten­losen Rundbrief
weiter...

Mitleben

Immer wieder fragen uns interessierte Menschen, ob und wann sie uns be­suchen kommen können. Wir freuen uns sehr über dieses Inter­esse.
weiter...