Klassische Musik von der "Lebenslaute" am Bombodrom

Am 1. Juni beteiligte sich Dietrich an einer Aktion Zivilen Ungehorsams in der Kyritz-Ruppiner Heide zwischen Berlin und Hamburg. Für eine Nacht wurde der geplante Luft-Boden-Schießplatz („Bombodrom“) besetzt – eine symbolische Besiedelung -, um damit im direkten Vorfeld des G8-Gipfels auf die Zusammenhänge von Globalisierung und Militarisierung unserer Außenpolitik hinzuweisen. Im Folgenden ein kurzer Auszug aus dem Bericht von Bert und Ulli (Projekt Sichelschmiede), die wesentlich an dieser Aktion beteiligt waren.

Die Besiedelung des Bombodroms am 1. Juni war ein voller Erfolg. Es ist uns gelungen, das Bombodrom - Gelände genau an dem Punkt zu besiedeln, den wir uns ausgesucht hatten: Bei einem ehemaligen Kommandoturm, der nur ca. 500 m von der durch das Gelände hindurch führenden öffentlichen Straße entfernt liegt. ...

Zu dieser Besiedelungsaktion hatten sich ganz verschiedene Gruppen zusammengefunden, insgesamt 600-700 Menschen. Am auffälligsten waren die über hundert Clowns von der Clownsarmee. Außerdem waren Leute von den Euromärschen für soziale Gerechtigkeit und Fahrradkarawanen da, dazu die Lebenslaute, Leute von der Kampagne X-tausendmal quer, Autonome, eine queer/lesbische Gruppe. die Initiative "Ferien vom Krieg" und - schwach repräsentiert, aber durchaus auch dabei - Menschen aus der Region...

Der aufregendste Teil bei der Aktion war natürlich der, als wir das Gelände betraten. Die Polizei und Bundeswehr hatten sich offensichtlich schon damit abgefunden, dass sie uns nicht wirklich vom Betreten des Geländes würden abhalten können; aber sie wollten es uns wohl auch nicht ganz einfach machen und erwarteten uns mit Feldjägern an der Stelle, wo sie vermuteten, dass wir nach der Abschlusskundgebung den Weg zum geplanten Zielgebiet einschlagen würden. ... Wir gingen aber gar nicht erst zur Abschlusskundgebung, sondern betraten das Gelände an einer ganz anderen Stelle. Dort konnten wir vollkommen ungehindert auf einem Asphaltweg zu unserem Ziel gelangen. ... Die Bundeswehr beobachtete das Geschehen nur aus der Ferne, die Polizei zog nach einer Weile sogar ganz ab....

Politische Bilanz des Aktionstages

- Unser sehr breites Aktionsbündnis hat es trotz aller zwischenzeitlich aufgetretenen Diskrepanzen geschafft, eine Aktion zu organisieren, die alle unsere Erwartungen übertraf.

- Der Konflikt um das Bombodrom hat bundesweite und internationale Aufmerksamkeit bekommen. AntimilitaristInnen aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Polen und Russland waren bei der Besiedelung dabei. Die bunten Bilder von der Bombodrom-Besiedelung, insbesondere Fotos von den Clowns, fanden als die ersten Bilder von den G8-Protesten einige Verbreitung.

- Aus den Begegnungen sind wichtige internationale Kontakte entstanden. 100 Personen haben die Erklärung von "Bomben nein - wir gehen rein" unterschrieben. ....

Einige Bilder von der Aktion sowie unsere Pressemitteilungen findet ihr auf unserer Webseite.

Sichelschmiede, Ulrike Laubenthal, Dorfstr. 8, 16909 Rossow, Tel. 033964-60868, www.sichelschmiede.org