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Mit "weltwärts" bei Flüchtlingen in Uganda
von Simon Kleinwächter / September 2009 Simon Kleinwächter (21), Neffe von Birke Kleinwächter, verbrachte ein Jahr als Freiwilliger im „weltwärts“-Programm des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) in Uganda. Dort arbeitete er im Norden des Landes in einem Flüchtlingslager des UNHCR (Hochkommissar für Flüchtlinge der Vereinten Nationen) mit. In Imvepi leb(t)en zum Teil 20 Jahre lang bis zu 25.000 Flüchtlinge vor allem aus dem Süd-Sudan und aus dem Osten des Kongo (Ex-Zaire). Nachdem die Lage im Süd-Sudan aktuell wieder stabiler geworden ist, konnte Simon erfreulicherweise bei der Rücksiedlung von Flüchtlingen in den Sudan mitwirken. Wir zitieren Auszüge aus einem seiner Berichte über die Struktur der UNHCR-Flüchtlingsarbeit im Norden Ugandas. Für ein Jahr lebte und arbeitete ich in der nordugandischen Flüchtlingssiedlung Imvepi. Ein Jahr konnte ich also in der Flüchtlingshilfe als Freiwilliger beim dem DED und damit als Partner der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR tiefe Einblicke in die Flüchtlingsarbeit bekommen. In der ugandischen Kultur ist ein Fremder immer ein Gast und wird mit großer Freundlichkeit empfangen. So ist es für die ugandische Regierung selbstverständlich, dass sie ausländische Flüchtlinge aufnimmt und sie mit sehr weit reichenden Rechten ausstattet. Ein Flüchtling in Uganda hat das Recht auf Besitz und Eigentum, das Recht arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen, Bewegungsfreiheit und die Entscheidungsfreiheit über den eigenen Wohnort. Flüchtlinge genießen in Uganda gesetzliche Gleichstellung mit der Bevölkerung. Der ugandische Staat stellt zudem all seinen Flüchtlingen in den Flüchtlingssiedlungen kostenlos Land zum Häuserbau und privates Ackerland zur Verfügung. Unter diesen enorm guten Voraussetzungen ist es der ugandischen Regierung in Zusammenarbeit mit UNHCR und vielen anderen Partnerorganisationen gelungen, eine Beispielflüchtlingsvorsorge aufzubauen. In Uganda werden die Flüchtlinge in so genannten „Settlements“ (Siedlungsgebiete) aufgenommen. Diese stellen einen Typ Flüchtlingslager dar, der in keiner Weise mit dem typischen Bild eines Lagers, das man aus Zeitungen und dem Fernsehen kennt, vergleichbar ist. In Uganda könnte man als Unwissender ein Flüchtlingsdorf nicht von einem Einheimischendorf unterscheiden. Das eigene Grundstück wird zum Bau von verschieden zumeist Lehmhäusern und Ställen benutzt, das Farmland wird bewirtschaftet. Kein Zaun und keine Patrouille hindert einen Flüchtling daran, sich in einer anderen Gegend oder Stadt anzusiedeln. In den Dörfern werden demokratische Vertreter auf Dorf- und Lagerebene gewählt, die in die das Lager betreffenden Entscheidungen einbezogen werden. Eine enge Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen ist genauso selbstverständlich wie die Flüchtlinge zu fragen, wo ihre Bedürfnisse liegen und entsprechende Programme danach auszurichten. Weiterhin werden von UNHCR kleine Nahrungsmittelrationen als Ergänzung zu den eigens angebauten Feldfrüchten, kostenlose Schulbildung bis zur siebten Klasse und Betreuungsdienste angeboten. Das Resultat ist ein „Home away from home“, in der es zumindest möglich ist in Sicherheit und Würde zu leben und nicht zu hundert Prozent von fremder Hilfe abhängig zu sein. Viele der Flüchtlinge sind froh über diese Möglichkeit und nehmen teilweise lange Fluchtwege in Kauf um zum Beispiel Kenia zu durchqueren und in Uganda Asyl zu beantragen. Der gute Ruf Ugandas bringt Flüchtlinge aus dem weit entfernten Somalia oder Eritrea. Dennoch finden viele vor allem junge Flüchtlinge das Dorfleben recht langweilig. Hier wird vor allem versucht den Spaß durch Sport zurückzubringen. In jedem Dorf gibt es mindestens einen Fußballplatz auf denen beinahe täglich gespielt wird. Und auch ich habe zusammen mit Sudanesen und Kongolesen zusammen Fußball gespielt. Fußball in Frieden und vor allem Freiheit. |
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