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Aus der Krippe in die Abschiebehaft
von Beate Pauling / Dezember 2019 Diese „Eilige Pressemitteilung“ erreichte uns im Januar und passt leider auch in der Adventszeit. Wir drucken sie leicht gekürzt mit Blick auf die neue Abschiebehaft für die nördlichen Bundesländern in Glückstadt ab. Münster. Am heutigen Samstag, den 5.1.19, wurde aus den Krippen mehrerer Münsteraner Kirchen die Figur des Josef abgeschoben. Dadurch soll auf die inhumane Abschiebschiebepraxis und auf das 100-jährige Bestehen von Abschiebehaftanstalten in Deutschland hingewiesen werden. „Seit genau 100 Jahren werden Menschen in Deutschland in Abschiebegefängnisse gesteckt, um sie von dort aus abzuschieben.“, so Beate Pauling, Vertreterin der Gruppe dieser Kunstaktion. „Abschiebehaft widerspricht nicht nur jeglichen humanen Grundsätzen, sondern ist in der Praxis vollkommen willkürlich.“ Jede Form der Abschiebehaft ist ein enormer Eingriff in die Selbstbestimmung von Menschen und wird in vielen Fällen eingesetzt, obwohl es rechtswidrig ist: Der Hannoveraner Anwalt Peter Fahlbusch hat seit 2002 bei über der Hälfte seiner Mandanten Klagen gegen deren Abschiebehaft gewonnen, da sie zu Unrecht angeordnet wurde. Auch aus Münster werden Menschen unangekündigt abgeschoben. Diese Stadt ist keine Ausnahme mit ihrer inhumanen Abschiebepraxis.“ ... In den Krippen mit den fehlenden Josefs-Statuen befindet sich ein Abschiebungsbescheid im Stile des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Dieser Bescheid, in dem die Abschiebung von Josef nach Nazareth angeordnet wurde, sowie ein Erklärungstext wurden in den Kirchen angebracht. Die politische Kunstaktion möchte auf diese Weise die Münsteraner Öffentlichkeit auf Abschiebungen und Abschiebehaft aufmerksam machen. Mit freundlichen Grüßen für die Kunstaktion, Beate Pauling, E-Mail: Josef_nicht_in_Abschiebehaft@web.de |
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