Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Bestärkung im Miteinander

Wir begrüßen die neue Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims (l.), und sagen von Herzen Fanny Dethloff (r.) „Danke“, die diesen menschenrechtlich wichtigen Dienst 12 Jahre lang mit Herzblut ausfüllte!

von Uta Gerstner / Juli 2014

Auf der Straße

Was am Weltgesundheitstag Ende April von der freien medizinischen Flüchtlingshilfe „Medi-Büro“ als kleine Straßenaktion geplant war, wuchs sich zu Christianes Freude, die dafür viel Vorarbeit geleistet hatte und seit Jahren für Brot & Rosen im Medi-Büro als Krankenschwester mitarbeitet, nun zu einer richtigen Demonstration aus: Mit einem leeren Patientenbett voran ging es los vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt, um auf die verheerende Situation nicht krankenversicherter MigrantInnen aufmerksam zu machen. Wir hoffen mit allen Engagierten, dass sich die Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Papiere auch gesundheitspolitisch endlich verbessert!

In einem Boot

Ohne Christiane, die über den Sommer ein paar Sabbatmonate zur Erholung für sich verbringt, sind wir dann mit der Kerngemeinschaft zum europäischen CW-Treffen ins Haus am See nach Dülmen bei Münster aufgebrochen.

Wir trafen uns wieder mit anderen Catholic Workern aus den Niederlanden, aus England und klar: aus Dortmund von der Suppenküche Kana. Lebhaft diskutierten wir mit den alt Verbündeten und der jüngeren Generation von neuen Frei-willigen und AktivistInnen über Flüchtlingssolidarität und einfachen Lebensstil und hatten beim Stockbrot am Lagerfeuer und Baden im See viel Spaß miteinander.

Mehr Raum

Zurück in Hamburg erhielten wir immer wieder kurzfristige Anfragen für Notsuchende, für die eine Unterkunft bei uns erbeten wurde. Unser Besuchszimmer wurde in diesen Tagen zu einem Taubenschlag: zwei junge, verschüchterte Mädchen aus Westafrika,, eine junge Mutter mit ihrem entzückenden Baby, ein Roma-Familienvater aus Serbien. Unsere ehemalige Mitbewohnerin Gabi, die wieder aus Rumänien mit ihrem Mann gekommen war, bat uns ebenfalls um Hilfe. Zum Glück fanden die beiden nach wenigen Tagen auf einem Spargelhof eine Anstellung mit Unterkunft. Auch wenn beide ihre Tochter, die zuhause bei den Großeltern im Dorf lebt, sehr vermissen, sind sie sehr froh, dass sie hier über den Sommer das Geld verdienen, das sie für den eigenen Hausbau dringend brauchen.

Gute Nachrichten

Und auch in unserm Haus werden erste Umbaupläne geschmiedet. Wir freuen uns schon sehr darauf, dass wir im neuen Jahr die Räumlichkeiten des alten Jugendkellers dazu mieten können und dadurch mehr Raum gewinnen! Wenn unsere Planungen weiter gediehen sind, werden wir sicherlich mehr darüber berichten.

Denn angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen können wir alle Gruppen oder Gemeinden nur ermutigen, sich zu überlegen, wo und wie sie Flüchtlinge aufnehmen und begleiten können: Weil Jesu Wort „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ der Kerngedanke seiner Guten Nachricht ist, wie es die scheidende Flüchtlingspastorin Fanny Dethloff in ihrer Abschiedspredigt herausgestellte: Eine Gesellschaft, die Fremde menschenunwürdig behandelt, handelt damit unwürdig und ist ihre eigene Würde los.

Und dabei geht es beileibe nicht nur um Not und Elend in der Flüchtlingsarbeit, sondern es gibt auch Beglückendes: Die Erfahrungen, was Auferstehung im hier und jetzt bedeutet, das durften wir – auch dank Fanny - mit Hilal erleben: Nach zwei Jahrzehnten der Entmündigung hat sie an Ostern ihre ganz persönliche Auferstehung in ein zweites „offizielles“ Leben mit uns gefeiert! Und jetzt will sie sich einen Traum er-füllen, für den sie allerdings auch hart arbeiten muss: Im Sprach- & Integrationskurs lernt sie endlich lesen und schreiben - auf Deutsch! Wir sind Fanny, die sich über die Jahre für viele unserer MitbewohnerInnen eingesetzt hat, für viele „Happy Ends“ sehr verbunden Sie wird für uns Freundin des Hauses bleiben und wir hoffen, dass wir ihre außerordentlichen Kochkünste weiter genießen dürfen.

Sommer im Haus

Noch nicht überall ist die Dekoration in Haus und Garten verschwunden, mit der wir mehr als 50 Gäste zur Kaffeetafel Mitte Juni empfangen haben. Das Wetter war Gott sei Dank schön sonnig, so dass die Kinder im Hof toben und unsere Gäste von Nah und Fern an weiß gedeckten Gartentischen Kuchen, Musik und Gespräche genießen konnten. Solche besonderen Tage miteinander bei Brot & Rosen erleben zu können, das bestärkt mich, im Alltag übers ganze Jahr hindurch einen solidarischen, gemeinschaftlichen und nachhaltigen Lebensstil einzuüben.



Mittragen

Unsere Gastfreundschaft für obdachlose Flücht­linge wird erst mög­lich durch Spenden und ehren­amtliche Mitarbeit
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Mitfeiern

Hausgottesdienste, Offene Abende und immer wieder mal ein Fest: Herzlich will­kommen bei uns im Haus der Gast­freund­schaft
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Mitbekommen

Möchten Sie regel­mäßig von uns hören und mit­bekommen, was pas­siert? Abonnieren Sie am besten unseren kosten­losen Rundbrief
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Mitleben

Immer wieder fragen uns interessierte Menschen, ob und wann sie uns be­suchen kommen können. Wir freuen uns sehr über dieses Inter­esse.
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