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Heiß auf Eis

"Bis dass wir uns wieder sehen..." - herzlicher Abschied von Hussein vor seinem Aufbruch zurück nach Malta und hoffentlich bald in die USA

Am letzten echten Wintertag verbrachten wir einen tollen Hausausflug mit Eislaufen in den Hamburger "Wallanlagen"

von Anne Beyer-Rogers/ März 2014

Es ist zwar schon wieder ein bisschen her, aber die Advents- und Weihnachtszeit habe ich noch sehr lebendig in Erin-nerung. Sie war voller gemeinschaftlicher, gemütlicher und belebter Momente. So wurde Ende November die Adventszeit mit dem gemeinsamen Kerzenziehen in der baptistischen Gemeinde begrüßt, gefolgt von wildem Plätzchen backen. Und auch dieses Jahr hat uns Hildegard wieder mit ihrem köstlichen Rumtopf beglückt, der uns gemeinschaftliche genussvolle Momente beschert. Im letzten Rundbrief haben wir es verschwitzt, den Adventsabend anzukündigen und so verbrachten wir diesen gemütlich in trauter überschaubarer Runde mit Gebäck, Gesang und Geschichten. Ein Schüleraufsatz zum „Adpfent“ aus dem Bayrischen hat die Runde, besonders Lea und Ali, in adventliche Hochstimmung versetzt: Wer erfreut sich nicht an einer Krippe, in welcher die Könige dem Christkind ein „glänzen-des Kaugummipapierl“ statt Gold, eine Zigarette statt Weih-rauch und Püree statt Myrrhe bringen und Batman dem En-gel mit gebrochenem Fuß zur Seite steht, um das Christkind zu beschützen?

War der Adventsabend klein, so war unser Haus am 25.12. umso voller. Zeitweise zählten wir über 30 Leute im Wohnzimmer. Am Weihnachtstag verwöhnten uns nämlich unsere ausländischen MitbewohnerInnen und Hilals Freundin mit Köstlichkeiten aus ihren jeweiligen Ländern: Selbst gemachte Mante (mit Käse oder Fleisch gefüllte Teigtäschchen) mit Joghurt-Knoblauchsoße, Weinblätter, honduranisches Huhn und afrikanischer Rindfleischeintopf wurden durch afghanischen Reis unseres neuen Mitbewohners Osman perfekt ergänzt. Gemeinsam mit unseren ehemaligen MitbewohnerInnen, Freunden des Hauses und unserer MitbewohnerInnen schafften wir es fast, das Schlaraffenland auf den Tischen leer zu schlemmen. Aber auch nur fast. Friday und Kofi luden einige Freunde aus ihrer Lampedusa-Gruppe ein und so war es ein niedlicher Anblick, wie die starken jungen Männer andächtig Joels Gitarrenspiel und unserem weihnachtlichen Gesang lauschten.

Zwischen den Jahren ging es geruhsamer zu. Viele von uns waren über Sylvester verreist, und so war es eine umso schönere Überraschung, als Hussein aus Somalia / Malta sich für einen erneuten Besuch ankündigte. Eigentlich hatte er geplant, vor dem Beginn seines Resettlement-Programms in den USA seine Familie in Äthiopien zu treffen. Traurigerweise wurde seiner Frau und seiner Tochter die Einreise nicht gewährt, und so entschied er sich, seine zweite „Familie“ in Hamburg noch einmal zu besuchen. Der Abschied ging ihm so nah, dass er sich früher aus der Tür stahl als geplant und einige von uns sich im Nachhinein nur über das Telefon verabschieden konnten. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen alles, alles Gute für seinen Neustart und hoffen, dass er früher oder später auch seine Familie zu sich holen kann. Es ist gut zu wissen, dass Hussein in Kansas City von seinem besten Freund, der ebenfalls dort lebt, erwartet wird und auch unser Catholic Worker Freund und Comic-Zeichner Mike Horner in der Nähe lebt und mit ihm Kontakt aufnehmen kann. Ja, es ist schön so eine große Familie zu haben.

Weiterhin beschäftigt uns das Thema Wohnungssuche sehr. Denn nach wie vor müssen wir jede Woche Menschen, die in Not sind, eine Absage erteilen und können ihnen keinen Platz in unserem Haus anbieten. Kurzzeitig hatten wir sogar ein Wohnobjekt in erreichbarer Nähe in Aussicht. Leider hat sich das Angebot wieder zerschlagen und wir sind enttäuscht, dass es so schwierig ist, Vermieter dafür zu gewinnen, einem solchen Projekt, wie wir es sind, eine Chance bzw. ganz konkret eine Wohnung oder Haus zu geben. Unsere Ohren und Augen bleiben offen und wir freuen uns über Ideen und Angebote.

Im Januar ist unsere neue Freiwillige Marie Schuster aus den USA, Buffalo (New York State) für ein Jahr zu uns gekommen. Wir freuen uns darüber, dass sie unsere Gemeinschaft mit frischem Wind beleben und mit ihren Fähigkeiten und Stärken bereichern wird. Herzlich Willkommen, Marie!



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