Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
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"Von Evian nach Brüssel"

Pastorin Fanny Dethloff gemeinsam mit Reverend Clement Bonsu, Seelsorger in der Abschiebungshaft in HH-Fuhlsbüttel

von Fanny Dethloff / Dezember 2008

Vom Schließen der Grenzen bei der Konferenz von Evian 1938 für Schutzsuchende und NS-Verfolgte aus Deutschland bis zur Schließung der Grenzen Europas heute. Mit dieser Ankündigung luden wir für den 16.11. zu einem Requiem für die Toten an den EU-Außengrenzen ein. Wir dokumentieren hier die Predigt der Flüchtlingsbeauftragten der Nordelbischen Ev.-luth. Kirche, Fanny Dethloff. (DG)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen

Heute ist Volkstrauertag, der Tag, an dem wir in Deutschland der Toten der Kriege gedenken.

Das, was sich an den Rändern Europas abspielt, muss man wohl einen unerklärten Krieg nennen. So spricht proasyl auch davon, dass das Mittelmeer zum Massengrab wird.

Und spricht nicht selbst unser Verteidigungsminister von „Gefallenen“, wenn die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt wird, ohne dass Frieden noch am Horizont sichtbar ist?

Wir sind hier, um dieser Toten an den EU-Außengrenzen zu gedenken.

Was ist der Trost, angesichts der trostlosen Lage dort am Mittelmeer. Auf den griechischen Inseln, den spanischen Inseln im Atlantik, auf den italienischen Inseln Lampedusa und Sizilien, auf Malta?

Trost: Menschen haben gebetet in solchen Lagen, beten in diesem Moment. Lass die Tiefe mich nicht verschlingen.

Das Gebetsbuch in einem kleinen Schlauchboot war das einzige, was die Menschen für die Überfahrt mitgenommen haben. Keinen Kompass, keine Seekarte nichts. Als die Cap Anamur die Menschen an Bord holte, war es das kleine Gebetsbuch, was da lag. Sonst nichts. Die Cap Anamur 2004, deren Besatzung in Agrigento auf Sizilien auf das Ende ihres Prozesses hofft, wo sie wegen der Rettungsfahrt als Schlepper angeklagt wurde. Letztes Jahr waren Elias Bierdel und Stefan Schmidt, der Kapitän der Cap Anamur hier. Sie warten auf das Ende dieses unsäglichen Prozesses gegen sie.

Niemand da im Mittelmeer, der Bootsflüchtlinge aufnimmt. Nicht nachdem die Italiener alle sofort anklagen und die Schiffe konfiszieren. Kein Fischerboot. Schon gar nicht große Frachter, die damit nur Zeit verlieren. Jedes sinkende Boot wird lieber geortet und weiträumig außer Sichtweite umfahren.

Menschen werden mit Wissen, sehenden Auges dem Tod preisgegeben.

Man kann, man muss das Krieg gegen Flüchtlinge nennen.

Viele Menschen beten in Not. Bei Unglück. Beten im Krieg, beten bei Katastrophen. Bei Gefahr.

Hier in Hamburg mit dem Hafen wissen wir, wie schwer es ist, selbst mit moderner Technik auf See, wenn Sturm aufkommt. Und auch da beten Menschen.

Menschen auf der Flucht beten.

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Lesung:

A: Als aber der Südwind wehte, meinten sie, ihr Vorhaben ausführen zu können, lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta entlang.

Nicht lange danach brach aber von der Insel ein Sturmwind los, den man Nordost nennt.

B: Und da das Schiff ergriffen wurde und nicht mehr gegen den Wind gerichtet werden konnte, gaben wir auf und ließen uns treiben.

Wir fuhren aber vorbei an einer Insel, die Kunda hieß, da konnten wir mit Mühe unser Beiboot in unsere Gewalt bekommen.

A: Und da sie großes Ungewitter erlitten, warfen sie am nächsten Tag Ladung ins Meer und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Händen das Schiffgerät heraus.

B Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Ungewitter uns bedrängte, war all unsere Hoffnung auf Rettung dahin.

A Paulus ermahnt die Menschen an Bord, immerhin 276, und macht Mut:

das Schiff wird zerschellen und sie werden es verlieren, aber ihr Leben behalten.

B: Als es aber Tag wurde, kannten wir das Land nicht.

A Eine Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dabei wollten sie das Schiff treiben lassen. Und sie hieben die Anker ab und richteten die Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu. Und als sie auf eine Sandbank gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen und das Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.

B: Und als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß.

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Vor fast 2000 Jahre wurden diese Worte aufgeschrieben.

Aus der Apostelgeschichte 27-28, 1

Paulus auf seinem Weg gefangen nach Rom, es sind Soldaten mit an Bord. Das ganze Schiff gerät in Seenot. Nach einer langen Odyssee stranden sie auf Malta.

Paulus soll nach Rom zum Prozess gebracht werden und das ist seine innere Bestimmung. Nach all den Reisen kommt sein Leben ans Ende. Doch in dem Sturm soll er nicht umkommen, sondern Rom soll er sehen. So strandet sein Schiff mit der gesamten Besatzung auf Malta.

Viele tun das heute auch.

Ich habe Ahmed Bugri kennengelernt, er lebt und arbeitet auf Malta. Ein Pastor, der aus Ghana stammt und mit einer klugen Frau aus Malta verheiratet ist.

Beide machen Flüchtlingsarbeit auf Malta mit einer kleinen Gemeinde, die sich vor allem aus Migranten zusammensetzt.

Malta: 30 x 16 km Insel, Staat der Europäischen Union, 400.000 Einwohner, eines der dicht besiedelsten Flecken der Welt. 800.000 Touristen pro Jahr.

Ca 18.000 Flüchtlinge

3000 Menschen allein dieses Jahr, die dort landeten – ähnlich wie Paulus, auf dem Weg nach Rom, und damit eigentlich auf ihrem Weg nach Europa.

Malta für Flüchtlinge heute:

18 Monate Internierungslager droht jedem Ankommenden, danach  ein sogenanntes offenes Camp, Zelte in einer windigen Ecke der Insel. Kaum Decken, es fehlt am nötigsten. Eine Schule beschrieb Ahmed, die für 200 Schüler gedacht war, und nun 1000 Menschen beherbergt. Ohne sanitäre Anlagen, die sind längst kaputt.

10% der Ankommenden sind Frauen. Viele werden schwanger, um aus den Camps herauszukommen. Doch es gibt keine Frauenunterkünfte, kaum Vorsorge für schwangere und junge Mütter.

Malta steht im Verdacht, Flüchtlingsboote nur widerwillig zu retten, sondern am liebsten die Menschen zurückzudrängen nach Libyen. Dabei kommt es zu Toten.

Noch jetzt im November am letzten Wochenende, während wir mit Ahmed Bugri redeten kamen allein 70 neue Flüchtlinge auf Malta an.

Ahmed Bugris kleine Gemeinde tut, was sie kann. Sie besuchen die Menschen im Internierungslager, helfen in den offenen Camps.  Da ist das Mädchen, das mit ansah, wie seine Geschwister im Meer versanken und seine Mutter - und das nun in der Gemeinde groß wird.

Ahmed Bugri braucht Hilfe, um helfen zu können. Auf Malta, wo schon Paulus landete.

Ich habe heute Morgen mit ihm telefoniert. Er erzählte, dass er nichts habe schicken können, da seit dem letzten Wochenende, zwei Menschen sich umgebracht haben aus Verzweiflung und er dadurch eine Menge zu tun hatte.

Der Jesuitenflüchtlingsdienst, die Caritas helfen, in diesem erz-katholischen Flecken der Erde. Doch die Geschichte der Insel ist geprägt von Eroberungen von Fremden, die anlandeten. Nun sind sie schwarz und oft muslimischen Glaubens. Die einheimische Bevölkerung lehnt diese Menschen ab. Die Angst wächst.

Wer aus seinem Land flieht, hat einen Grund – und es ist nicht das bessere Leben. Es ist das nackte Überleben.
Es sind Klimaverschiebungen, schlechtes Auskommen, Hunger, Naturkatastrophen. Es sind Gemeinschaften, die Hunger leiden und unter den Ihren jemanden auswählt, der die Verantwortung für die anderen trägt, um  Geld zu schicken.

Bei der jetzigen Weltwirtschaftskrise sind  Hunderte von Milliarden da, um die Banken zu sichern.

Für Hungernde, effiziente Hilfe, Schuldenausgleich armer Länder, für Klimaschutz und globale Gerechtigkeit bleiben nur wenige Anstrengung und hehre Worte übrig.

An den EU-Außengrenzen wird unser Wohlstand um jeden Preis verteidigt.

Tausende von Tote kostet das.

Ohne Namen, ohne Registrierung.

Und die Scham derer, die wach sind in Europa, steigt.

Lasst keinen Menschen nach Europa rein. So scheint die Devise zu sein.

Und die Menschen beten auf der Überfahrt: Lass die Tiefe mich nicht verschlingen.

Die Devise gab es schon einmal. Angesichts des Einmarsches der Deutschen nach Österreich. Vor siebzig Jahren.

Auf der Konferenz zu Evian

Eines der entmutigendsten  Ereignesse war die internationale Konferenz von Evian, die vom 6.-15.Juli 1938 am Genfer See statt fand. 32 Regierungen nahmen daran teil. Die vom amerikanischen Präsidenten Roosevelt nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an Deutschland initiierte Konferenz sollte Lösungen finden für die zunehmende Zahl der aus Deutschland fliehenden Menschen.

Der Beauftragte Myron Taylor begann die Konferenz mit den Worten:

„In diesem Augenblick, da die Konferenz zusammentritt, sind Millionen Menschen tatsächlich oder potenziell heimatlos“.

Dieser alarmierende Tatbestand bewirkte nur, dass die meisten Länder in ihrer Entschlossenheit bestärkt wurden, die Grenzen geschlossen zu halten.

70 Jahre später, sind wir genauso weit wieder. Nun sind sich die europäischen Staaten einig und Deutschland inzwischen die treibende Kraft. Schließt die Grenzen! Frontex die Grenzschutzagentur regelt die Abwehr effizient. Und es sieht so aus, als solle humanitäre Hilfe unterbleiben, um weitere Flüchtlinge abzuschrecken.

Das Dublin II Abkommen gilt. Wer durch Malta kam und in  Europa aufgegriffen wird, wird zurück überstellt. Das Elend dort wächst. Auch als Abschreckungsmaßnahme für all die, die auf der anderen Seite des Mittelmeers noch warten.

Sagt es weiter: Europa ist kein Paradies, sondern in den Lagern die Hölle auf Erden: kommt nicht!

Doch es nützt nichts, denn die Verhältnisse in den Herkunftsländern ist katastrophal.

Viele haben es auf Schiffen versucht wie Paulus vor Malta, um vor 70 Jahren unser Land zu verlassen.

Die Erinnerungen am letzten Sonntag zu dem, was vor 70 Jahren passierte ist noch im Gedächtnis.

Am 13.Mai 1939 verlässt der Hapag Lloyd Dampfer St.Louis den Hamburger Hafen. An Bord 937 fast ausschließlich jüdische Passagiere. Die meisten besitzen nur ein Touristenvisum und damit keine gültigen Einreisedokumente für Kuba.

Kuba erklärt die Dokumente für ungültig und verweigert die Aufnahme. Ebenso die USA und Kanada.

Die St.Louis muss nach Hamburg zurückkehren. Belgien, Holland, Frankreich und Großbritannien entschließen sich auf öffentlichen Druck hin zur Aufnahme. Doch viele Passagiere kommen bei der anschließenden Besetzung der Länder durch die Nazis um. Sie werden in Konzentrationslagern ermordet.

Auch heute sind die Häfen verschlossen für die Aufnahme von Schutzsuchenden. Es gibt keine Prüfung, ob die Flüchtlinge auf den Booten politisch verfolgt sind oder nicht, welche  Gründe sie haben nach Europa zu wollen. Alle werden abgewehrt, zurückgedrängt, abgelehnt.

Wird es immer so weitergehen? Lernt die Menschheit nicht? Menschen egal welcher Religion oder Herkunft, welcher Hautfarbe erstmal nur danach zu beurteilen, welches ihre Bedürfnisse sind - und nicht den eigenen Wohlstand, den eigenen Platz  zu verteidigen um jeden Preis?

Es gibt wenige ermutigende Beispiele, wo Menschen sich der Politik der geschlossenen Grenzen entgegenstellten

Die Shanghai Juden

Nach der Schlacht um Shanghai (1937) fiel die Stadt an das Kaiserreich Japan. Es gab kein Einreiserecht nach Shanghai, so dass es keine Visa dafür gab. Doch zum Verlassen des Deutschen Reiches waren Visa erforderlich. Viele solcher Visa wurden zwischen 1938 bis 1940 vom chinesischen Generalkonsul in Wien Ho Feng Shan gegen die offizielle Anweisung seines Botschafters ausgestellt. Ebenso stellte der japanische Diplomat Sugihara Chiune in Litauen derartige Visa aus. 2001, bzw. 1985 wurden sie als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

Einige Flüchtlinge waren in der Lage, Fahrkarten für luxuriöse japanische Dampfschiffe zu erwerben, die Europa von Genua aus verließen. Die Flüchtlinge beschrieben die dreiwöchige Reise mit reichhaltiger Verpflegung und Unterhaltungsprogrammen angesichts der Umstände als „surreal“.

Die große Zahl ca 20.000 Flüchtlinge traf die Japaner unvorbereitet. Daher mussten die Ankommenden unter desaströsen Lebensbedingungen in einem Ghetto in Shanghai ausharren. Das Eigentum wurde konfisziert. Nach dem Angriff auf Pearl Harbour 1941 wurde eine Flucht in das Ghetto nach Shanghai unmöglich.

Auf die Frage, warum der Generalkonsul in Wien, Herr Ho Feng Shan  Visa ausgestellt habe. So dass jüdische Bürger sogar aus den KZ s in Österreich rauskamen und die Reise nach Shanghai antraten, auch gegen seine eigenen Regierung an, meinte er, da wären Menschen in Not gewesen und man musste doch helfen.

Stehen wir also auf und helfen Menschen in Not, hier unter uns, die Flüchtlinge, die auf Rechtsbeistand und Integration hoffen, die vielen geduldeten Menschen, die immer noch hoffen, dass sie bleiben können und nicht voran kommen, die Menschen ohne Papiere und Rechte. Recht auf Gesundheit und Schulbildung, die in den UN-Konventionen allen Menschen verbürgt sind und die in unserem Land doch so oft vom Pass abhängen.

Lassen wir niemanden in Stich. Auch an den EU-Außengrenzen. Stellen wir uns den Rückschiebungen von Flüchtlingen, die als Tschetschenen in Polen kein Asylverfahren erhalten, die in Griechenland nirgendwo unterkommen und nicht begleitet werden, oder auf Malta in unmenschlichen Bedingungen vegetieren, stellen wir uns dem entgegen.. Lassen wir die nicht im Stich, die sich einsetzen pausenlos.

Ahmed Bugri lädt ein bei ihm eine Woche oder zwei zu arbeiten. Und dann zu sehen, wie Europa sich an den Außengrenzen gestaltet. Fahren wir also hin, einzeln oder mit mehreren. Helfen wir ihm, die nötigsten Sachen zu bekommen: Kinderbetten, Decken. Helfen wir die nötigen handwerklichen Geschicklichkeiten zu trainieren unter den Flüchtlingen, sie zu unterrichten, damit die Zeit nicht so verloren ist und die Selbstorganisation steigt.

Wir helfen gerne mit den Infos weiter, wir stehen im Kontakt. Es gab schon zwei Jugendgruppen, die letztes Jahr auf Malta Dienst taten.

Wir sind nicht allein.

Lassen wir die nicht allein, die an den Grenzen Europas sonst schnell an ihre eigenen Grenzen kommen.

Wir sind nicht allein:

Wir sind befreit durch Jesus Christus und dürfen als Befreite arbeiten und wirken, für seine Liebe und mit seiner Kraft. Und ja auch in unseren Leben gibt es auch manchmal ja Schiffbruch, wie wir sagen. Wir wissen um die Nöte, die Paulus beschrieb selbst ganz gut. Auf Malta  sind sie elementar. Und es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. Der Bericht des Paulus ist so aktuell wie nie zuvor.

Wir stehen nicht allein. Neben vielen europäischen Organisationen, die sich einsetzen, hat die EKD-Synode folgenden Beschluss gefasst:

EKD-Beschluss

Die Synode erinnert an ihren Beschluss vor einem Jahr und mahnt an, in den EU-Richtlinien im Sinne der Menschenrechte Korrekturen vorzunehmen. 

“Insbesondere muss sichergestellt sein, dass

-          Migranten und Schutzbedürftige nach ihrer Ankunft über ihre Rechte informiert werden

-          Schutzsuchende die Chance erhalten, in der EU in einem fairen und effizienten Verfahren einen Asylantrag zu stellen

-          Migranten eine menschenwürdige Behandlung erfahren

-          Zustände, wie sie derzeit in den Aufnahmelagern auf den griechischen Inseln herrschen, umgehend behoben werden,

-          Die völkerrechtswidrige Praxis der Inhaftierung Minderjähriger umgehend behoben wird.

Die Synode bittet den Rat der EKD ferner, bei der Bundesregfierung darauf hinzuwirken, sich mit den Mitgliedstaaten an den Außengrenzen solidarisch zu zeigen und bei der Aufnahme von Asylsuchenden unterstützend tätig zu werden. Von Rücküberstellungen nach Griechenland ist angesichts der geschilderten Umstände dringend abzusehen.“ Bremen 5. November 2009

Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt.

Das ist der Zuspruch, darin steckt die Kraft, weiter zumachen.

Wir sind nicht allein und wir können etwas bewegen.

Aber das ist oft kein Trost.

Denn wo ist der Trost? Und was kann Trost sein, der nicht billig und zu schnell von Gott redet. Jeder Mensch hat einen Namen bei Gott. Er ist da und wir nennen die Menschen, deren Namen wir nicht kennen. Wir bringen sie vor Gott, wir erinnern an sie.

Die Bibel ist voll von Menschen, die gebetet haben in Not, die auf der Flucht waren und sind und Heimat suchten. Wir stehen in einer langen Tradition, wenn wir mit den Flüchtlingen heute uns solidarisch zeigen. Es macht unser Leben reicher und unsere Liebe weiter, wenn wir hinsehen, Zeugen sind, eingreifen und helfen, wo wir es vermögen.

Das ist kein Trost. Aber jedes Menschenleben hat seinen Sinn, wir bekennen das und bezeugen das. Und ja wir können etwas tun. Wenig nur und doch reicht es weiter.

Wir sind das Salz der Erde, das Licht der Welt, Wir sind befreit dazu, so zu handeln und das zu tun, was wir vermögen. Nicht aus Schuldgefühlen heraus oder moralischen Motiven allein. Sondern nur weil wir im Glauben stehen, Befreite sind durch Jesus Christus und zum Handeln eingeladen werden. Tun wir das mit unseren Gaben und unserer Kraft. Achten auf unsere Grenzen und handeln wir, wo wir es vermögen. Aber wir schweigen und trauern auch, und bitten um Trost für all die, die nichts von ihren Angehörigen mehr wissen.

Trost, dass ist die Hoffnung eine Adresse zu haben für das, was uns weltweit auf der Seele liegt und nicht die Kraft dabei zu verlieren, sondern den Mut, die Liebe und die Hoffnung wiederzugewinnen.

Wir sammeln eine Kollekte die zur Hälfte an die Gemeinde von Ahmed Bugri geht und zur anderen Hälfte für die Seelsorger in der Abschiebehaft.

Und ich bitte Sie alle, an die Menschen zu denken, die Zeugenschaft üben, aktiver als wir es vermögen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus Amen



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