Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
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Frieden stiften - jeden Tag!

von Fulbert Steffensky / Juni 2024

Anfang 2002 veröffentlichten wir zum ersten Mal das Büchlein „Frieden stiften – jeden Tag“. Für das Vorwort der ersten Auflage konnten wir damals die Theologin und Schriftstellerin Dorothee Sölle gewinnen, mit der wir uns politisch und theologisch sehr verbunden fühlten. Nun werden wir das Heft 2024 in 7. Auflage nochmals drucken, denn es hat leider nichts an Aktualität verloren. Einige Sprüche haben wir aus aktuellem Anlass ausgetauscht. Für ein ergänzendes Vorwort hat sich erfreulicherweise der Theologe und Autor Fulbert Steffensky bereit erklärt. Er war von 1969 bis zu ihrem Tod im Jahr 2003 mit Dorothee Sölle verheiratet und ist für uns ein geistlicher Prophet dieser Zeit. Wir drucken seinen Text hier ab.

In diesem Büchlein sind die Namen und die Texte von Menschen versammelt, die den Frieden geliebt haben und die mit dieser Liebe gelebt haben und gestorben sind, unter ihnen: Daniel Berrigan, Dorothee Sölle, Martin Luther King Jr., Mahatma Gandhi, Ita Ford, Sheila Cassidy, Dorothy Day und viele andere. Sie haben vor uns an den Zerstörungen gelitten, die Gewalt anrichtet. Sie sind vor uns enttäuscht worden, und sie haben sich in ihren Niederlagen nicht von ihrer Hoffnung abbringen lassen.

Wir sind nicht allein mit unseren Wünschen nach Frieden und Recht. Wir haben lebende und tote Geschwister.

Ich glaube meinen lebenden und toten Geschwistern ihren Wunsch nach Frieden. Ich glaube Dorothee Sölle, die das erste Vorwort zu diesem Buch (Frieden stiften – jeden Tag, die Red.) geschrieben hat, ihren Hunger nach Frieden.

Ich habe nicht genug an meinem eigenen Durst nach Frieden. Ich trinke den Durst von den Lippen der zahllosen Toten, die vor mir geträumt haben. Wir müssen nicht die Ersten sein, die für das Recht der Armen und den Frieden auf die Straße und in die Gefängnisse gehen. Wir müssen nicht die Letzten sein, die die großen durstigen Lieder vom Frieden singen. Wir haben Söhne und Töchter, Enkelinnen und Enkel. So singen wir ermutigt von den Toten und getröstet von denen, die nach uns kommen, das alte Lied aus den Bauernaufständen: „Geschlagen ziehen wir nach Haus, uns’re Enkel fechten’s besser aus.“

Ich habe einige Menschen, deren Texte hier zitiert sind, gekannt. Was ich bewundere: Sie waren als Freunde und Freundinnen des Friedens nicht gebannt in ihre eigene Aktivität. Bei vielen finde ich eine aufsässige Freude am Leben. Lebenslust und Friedensarbeit gingen zusammen. Dorothee Sölle hat gerne Schubert gesungen. Daniel Berrigan hat gerne Gedichte geschrieben, er hat ebenso gerne gekocht, Erich Fried hat gerne Wein mit seinen Leuten getrunken, und auch er hat Gedichte geschrieben.

Auffällig, wie viele Menschen aus der Friedensarbeit Gedichte geschrieben haben. Vielleicht wächst der Durst nach Schönheit da, wo die Schönheit des Lebens bedroht ist. Freunde des Friedens sind nicht nur Moralisten. Friedensfreudinnen sind durstig nach der Schönheit, dem Glanz und den Blüten des Lebens, durstig nach Leben und Gesang. Wir lieben Brot und Rosen, darum lieben wir den Frieden. Wir lieben den Frieden, darum lieben wir Brot und Rosen. ■

Wir freuen uns über Bestellungen dieser Neuauflage, die wir hoffentlich ab Ende August verschicken können!



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