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"Rollt der Castor hier entlang, dann stoppen wir die Eisenbahn"
von Viola Engels / Dezember 2008 Dieses Zitat stammt von Joel Gerstner und hat sich in ungeahnter Tragweite bewahrheitet. Liebevoll haben Joel, Daniel, Elias und Lea-Susanna mit Unterstützung der Erwachsenen T-Shirts, Laternen und Schirme mit der Anti-Atomkraft-Sonne und anderen Symbolen versehen und wollten selbstverständlich mit zur großen Anti-Castor-Demonstration ins Wendland. Und so fuhren alle vier plus Dietrich, Jessica, Dagmar und ich am 8. November nach Gorleben. Elisabeth war bereits einen Tag früher gefahren, um beim Gemüseschnippeln für die Versorgung der vielen AtomkraftgegnerInnen zu helfen. Mindestens 16.000 Menschen setzten ein eindrucksvolles Signal gegen die lebensbedrohliche Atommüllfracht und die Gefahr eines Come-Backs der Atomenergie. „Keiner will doch, dass da Müll herumliegt“, fasste Lea-Susanna den Protest mit ihren Worten zusammen. Da die Demonstration direkt vor den Eingang des Zwischenlagers Gorleben führte, nutzte x-1000mal-quer die Gelegenheit und lud direkt im Anschluss an die Demo ein, sich einfach hinzusetzen und dazubleiben. Dagmar und ich folgten der Einladung und wurden so Teilnehmerinnen und Zeuginnen einer 48 Stunden währenden, friedlichen, powervollen, kreativen und lebendigen Sitzblockade. Am zweiten Tag regnete es, und als Reaktion enstand in kürzester Zeit ein selbstgebautes Zelt- und Hüttendorf. Clowns, MusikerInnen, Kabarett und Tanz sorgten für eine fröhliche Stimmung. Vor allem aber die unglaubliche logistische Vorbereitung und Unterstützung durch x-1000mal-quer, die wendländische Bevölkerung sowie die mobile Volksküche Rampenplan, bei der Elisabeth die ganze Zeit über aktiv dabei war, hielten die Motivation wach. Auch die spürbare Unterstützung durch Brot & Rosen trug uns sehr. Und so wurde der diesjährige Castor-Transport über einen Tag lang aufgehalten – durch AktivistInnen an den Schienen, den Traktor-Widerstand der Bäuerlichen Notgemeinschaft, eine Fahrraddemonstration, das sonntägliche Gorleben-Gebet, die Blockade des Castor-Verladekrans durch Greenpeace, Kletteraktionen von Robin Wood und die Sitzblockade. Was für eine ermutigende Erfahrung! Doch das hauptsächliche Ziel dieses lebendigen, gewaltfreien Protestes ist nicht, die Atommüllbehälter aufzuhalten. Es geht vielmehr darum, daran zu erinnern, dass der Ausstieg aus der Atomenergienutzung keineswegs sicher ist. Es geht um ein immer wieder neues, nachdrückliches Zeichen unseres friedlichen, aber unübersehbaren Widerstands gegen die lebensgefährdenden, weil verharmlosenden Argumente der Atomlobby und der mit ihnen zusammenarbeitenden PolitikerInnen. Die Nutzung der Atomenergie ist bereits in ihrem Kern demokratiegefährdend und lebensfeindlich: in den Uran-Abbaugebieten dieser Erde, durch die immer auch mögliche Nutzung des nuklearen Materials für den Atomwaffenbau und in den vielen strahlenbelasteten wie -verseuchten Gebieten rund um Atomkraftwerke. An der Sitzblockade nahm auch eine Gruppe von Menschen aus Weißrussland teil, die ein Lied über ihre eigenen leidvollen Erfahrungen seit Tschernobyl vortrugen. Cécile Leconte, eine kletternde, gewaltfreie Aktivistin aus Frankreich, wurde für die Zeit des Castortransportes ohne Straftatbestand für vier Tage in „Unterbindungsgewahrsam“ genommen und unter menschenunwürdigen Bedingungen, wie Schlafentzug und Hofgang in Fesseln, inhaftiert. Und zwei wendländischen Frauen aus unserer eigenen Bezugsgruppe wurden während der Räumung der Sitzblockade von zwei Polizisten vorsätzlich die Handgelenke bis fast zur Ohnmacht verdreht. Die Nutzung der Atomenergie ist niemals friedlich, sondern geht immer mit polizeilicher oder militärischer „Sicherung“ und der Androhung und Ausübung von Macht und Gewalt einher! So lasst uns denn festhalten an dem gewaltfreien, aber mächtigen Protest gegen die Atomkraft! In diesen Tagen verteilt die Kampagne .ausgestrahlt ein Hausaufgabenheft für AtomkraftgegnerInnen: Mehr dazu unter www.ausgestrahlt.de. (Viola lebte und arbeitete 2003 bis 2006 bei Brot & Rosen) |
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