Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Unser Drei-Kassen-System

von Birke Kleinwächter / März 2006

Liebe UnterstützerInnen!

In regelmäßigen Abständen berichten wir darüber, wie wir Eure/ Ihre Spenden verwalten oder besser: wofür wir das Geld ausgeben.

In diesem Zusammenhang möchte ich kurz unser „Drei-Kassen-System“ vorstellen.

Zunächst gibt es das Vereinskonto der Diakonischen Basisgemeinschaft e.V., für das wir auch gegenüber dem Finanzamt Rechenschaft ablegen und für das wir regelmäßig den Freistellungsbescheid erhalten, der uns gestattet, Spendenquittungen auszustellen. Eure/ Ihre Spenden und Kollekten landen hier.

Daneben haben wir fest bei Brot & Rosen lebenden Mitglieder ein eigenes Konto, auf das all unsere selbst erwirtschafteten Einkünfte z.B. aus unserer Erwerbsarbeit fließen. Davon bezahlen wir die Miete für unsere Räume, unser Taschengeld, Krankenversicherung und was wir sonst zum Leben brauchen.

Aus beiden Konten wird monatlich Geld auf das dritte Konto, die Haushaltskasse, überwiesen. Mit dem Finanzamt ist verabredet, dass pro Person und Tag Verpflegungsgeld auf dieses Haushaltskonto überwiesen wird, z.Zt. sind das 5,- €. Dieser niedrige Betrag deckt alle Ausgaben für Lebensmittel, Hygieneartikel und sonstige Ausgaben in geringem Umfang. Vor allem die verschiedenen Lebensmittelspenden an uns helfen, diesen Betrag so gering zu halten.

Von dem Vereinskonto, also den Spenden, Kollekten und anderen Zuwendungen, bezahlen wir:

  • die Miete und alle Betriebskosten für die Zimmer der Flüchtlinge und die Gemeinschaftsräume (2400,- €/ Monat; zum Vergleich die Kosten für das ganze Haus: 4000,- €)*,
  • das Verpflegungsgeld und das Taschengeld für die Flüchtlinge ohne eigenes Einkommen (30,- € pro Woche),
  • die medizinische Versorgung, wo erforderlich,
  • Rechtsanwaltskosten und Kosten für Gutachten bei Bedarf,
  • den Rundbrief und alle weitere Öffentlichkeitsarbeit (incl. Büro, Telefon, Porto etc.),
  • Taschengelder für die Freiwilligen (190,- € im Monat),
  • die zweimal jährlich stattfindenden Gemeinschaftswochenenden zur Reflexion unserer Arbeit und Teilnahmegebühren für Seminare und Tagungen, die für unsere Arbeit relevant sind, sowie
  • seit Sommer 2004 bzw. Sommer 2005 Mini-Gehälter für Uta Gerstner und Birke Kleinwächter (insg. ca. 1100,- € im Monat).

Letzteres ist eine Veränderung sowohl für die Vereins- als auch die Einkommensgemeinschaftskasse, weil die Erwirtschaftung eigenen Einkommens nicht mehr ausschließlich durch Tätigkeiten außerhalb von Brot & Rosen geschieht. Speziell für uns Mütter Uta und mich wurde die Vereinbarkeit von Arbeit in Haus und Gemeinschaft, Erwerbstätigkeit anderswo und Familie immer schwieriger. In einer nur dreiköpfigen Gemeinschaft wurde dies nach dem Wegfall des Erziehungsgeldes zum Problem, so dass die Entlastung durch unser Job-Modell enorm ist. Wir sehen, dass das Leben im Haus der Gastfreundschaft so weiterhin aktiv durch uns mitgetragen und -gestaltet werden kann.

Im Jahr 2005 kamen als nicht regelmäßige Ausgaben Tür- und Fensterlackierarbeiten durch eine Malerfirma hinzu (z.T. trug die Kosten der Vermieter), das Geld für den Hauskauf der Familie D. in Serbien (ca. 8000 €), die erforderliche Neuanschaffung einer Wasch­maschine, unsere Teilnahme am Deutschen Evangelischen Kirchentag und die Erstellung einer Film­dokumentation über unser Haus und Leben (8000,- €).

Demgegenüber standen als nicht regelmäßige Einnahmen die Zuschüsse für den Film (6000,- €; unseren Eigenanteil bezahlten wir aus dem Amos-Preis-Geld vom Jahr 2003) und die zweckgebundenen „Toni“-Spenden für Familie D. (5300,- €).

In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass wir im Jahr 2005 Ausgaben in Höhe von knapp 130.000 € (2004: 112.000 €) hatten. Dem standen Einnahmen von gut 104.000 € (2004: 114.000 €) gegenüber. Darin enthalten ist die (Unter-)Miete der Kerngemeinschaft an den Verein (1500 €/ Monat).

Auch wir verspüren also die Folgen der sinkenden Wirtschaftskraft im Lande. Deutlich wird dies beispielhaft an den DauerspenderInnen, die uns in regelmäßigen Abständen Beträge zwischen 5 € und 130 € zukommen lassen. Im Januar 2005 betrug die Summe der Dauerspenden 2190 €, im Januar 2006 nur noch 1415 €. Als Hauptgrund nannten DauerspenderInnen, die ihr Engagement beendeten oder reduzierten, die eigene veränderte wirtschaftliche Lage. Als weiteren Grund führten Einzelne neue Schwerpunkte in ihrem Leben an. Auch die Anzahl und Höhe der Kirchenkollekten nimmt mit sinkenden Mitgliedszahlen und steigenden Gemeindefusionen ab.

Für 2006 bedeuten die Zahlen des Vorjahres, dass wir unsere Ausgaben senken und / oder auf höhere Einnahmen hoffen müssen. Auf der Ausgabenseite stellen sich ein oder beide Minijobs in Frage, obwohl wir unsere Präsenz im Haus und unseren Einsatz im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit für unabdingbar halten. Ungern möchten wir auf die Möglichkeit verzichten, den mittellosen Flüchtlingen Taschengeld zu geben oder ihre Arzt- und Rechtsanwaltskosten zu bezahlen, wenn es erforderlich wird. Kosten wie Verpflegungsgeld sind abhängig von der Zahl der bei uns lebenden Flüchtlinge, für die wir weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten offen sein wollen.

Von daher dürft Ihr Euch / dürfen Sie sich herzlich eingeladen fühlen, uns weiterhin oder erstmals, einmalig oder regelmäßig, finanziell zu unterstützen und anderen von unserer Arbeit und unserem Haus zu berichten. Schön wäre es, wenn die Höhe der monatlichen Dauerspenden wieder die monatliche Miete, auf die wir keinen Einfluss haben, ausgleicht.

Wir haben finanziell sehr unterschiedliche Jahre erlebt und verzagen nicht, wenn sich der Kassenstand mal deutlich nach unten senkt. Wenn nicht hier, wo dann sollten wir auf Gott und seine Fürsorge vertrauen.

Allen UnterstützerInnen sage ich im Namen von Brot & Rosen ein herzliches Dankeschön für das in uns gesetzte Vertrauen!

______

* Alle Beträge sind gerundet, sofern es sich nicht sowieso um glatte Beträge handelt.



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