Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Grenzen überwinden!

von Dietrich Gerstner / September 2019 / Oktober 2020

Wir gedenken der vielen Toten auf der Flucht mit einem Requiem-Gottesdienst am Volkstrauertag, dem 17. November um 18 Uhr in der Hauptkirche St. Jacobi.
Ergänzung: Hier ist ein kurzes Video zu sehen vom Anfang des Requiems, das am selben Abend im TV gezeigt wurde.

Präsident Trump möchte eine Mauer zwischen den USA und Mexiko bauen, um die Migration von Süd nach Nord zu stoppen. Dafür kommt viel Kritik auch aus dem Mund europäischer Politiker. Es wird von Menschenrechten gesprochen und beklagt, dass das viele Geld sinnvoller ausgegeben werden könnte.

Aber ist das nicht die pure Heuchelei?!
Denn Mauern umgeben die EU schon lange hin zu unseren südlichen und östlichen Nachbarn. In Ceuta und Melilla, den spanischen Gebieten in Marokko, sind es riesige Zäune mit rasiermesserscharfem Stacheldraht, die ein Stück Europa von Afrika trennen. Ähnlich ist es zwischen Bulgarien und der Türkei. Das Mittelmeer ist zu einer schier unüberwindlichen Wasser-Mauer an der Südgrenze der Festung Europa geworden. Dort sterben jedes Jahr tausende Schutzsuchende in diesem nassen Grab, da es keine legalen Fluchtwege gibt. Um diesen Skandal öffentlich zu benennen, hat der Hirnkost-Verlag Ende 2018 das Buch „Todesursache Flucht: Eine unvollständige Liste“ veröffentlicht. Das Anliegen ist, die Todesfälle von weit über 30.000 Menschen an den EU-Grenzen zu dokumentieren. (Und dabei sind die wohl ebenso vielen Toten in den Wüsten südlich der EU-Grenzen nicht mitgezählt.) Durch Themenartikel wird versucht, die Politik, die dahinter steckt, zu analysieren und offen zu legen.

Grundlegend sind die Mauern in unseren Köpfen: Sie trennen „uns“ von „ihnen“. Wir sind die „drinnen“ und sie sind „draußen“. Und dort sollen sie laut EU-Politik auch bleiben.

2019 ist ein weiteres tödliches Jahr für all die verzweifelten, hoffnungsvollen Menschen, die auf ihrer Flucht versuchen, das rettende Ufer Europas zu erreichen.

Und dann werden noch die Seenotretter*innen gleichzeitig kriminalisiert und ihnen wird mit der Haft hinter Mauern gedroht.

An dieses Sterben an tödlichen Grenzen erinnern wir seit über zehn Jahren mit einem Gottesdienst am Volkstrauertag. Requiem - Gedenken an die Toten auf der Flucht, im Mittelmeer, in der nordafrikanischen / libyschen Wüste und an den Grenzzäunen. Das ist aktueller denn je! Der Toten gedenken bedeutet, sich für die Lebenden einzusetzen. Das Gedenken ist auch eine Anklage gegen die Mauern der EU, gegen die immer weiter fortschreitende Abschottungspolitik und ein Plädoyer für ein echtes, zukunftsweisendes Miteinander der Menschen, das Mauern überwindet.

Gemeinsam mit der Flüchtlingsbeauftragten der Nordkirche, Pastorin Dietlind Jochims, Hauptpastorin Astrid Kleist von der Hauptkirche St. Jacobi und dem Flüchtlingsseelsorger der Caritas, Andreas Petrausch u.a. laden wir ein zu diesem besonderen Gottesdienst.

Wer sich in einem Projektchor am Gottesdienst beteiligen möchte, melde sich bitte bei uns.

Zuvor finden vom 22. August bis zum 14. November öffentliche Andachten und Demonstrationen für die Seenotrettung statt: Donnerstags jeweils um 17:15 Uhr vor der Hauptkirche St. Petri mit anschließendem Demozug zum Rathaus.



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