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Roma in Europa
und von Abschiebung bedrohte Familien in Deutschlandvon Fabian Reiber / Dezember 2011 Roma sind europaweit von Diskriminierung, Verfolgung und Ausgrenzungen aus der Gesellschaft sowie dem Gesundheits- und Schulsystem bedroht. Immer wieder kommen erschreckende Nachrichten aus Ländern wie Serbien, Mazedonien oder aktuell Rumänien, dass diese stark diskriminierte und unterdrückte Gesellschaft Opfer von Naziattacken geworden ist. Häufig kommen dabei die betroffenen Menschen auch ums Leben! Wer kommt ihnen dabei zur Hilfe? – Niemand! Für die betroffenen Familien ist es gar unmöglich, sich ein geordnetes Leben mit den Grundbedürfnissen des Menschen wie Nahrung, Gesundheit oder Bildung aufzubauen. Ihnen wird hierzu objektiv der Zugang durch den Staat verwehrt! Wer schöpft daraus Vorteile? – Niemand! Auch der „Sozialstaat“ Deutschland steuert nichts Gutes bei! Roma, die aus erschreckenden Gründen ihr Land verlassen und sich in Deutschland niederlassen,müssen erfahren, dass es auch hier genauso weiter geht, wie es schon immer war! Hier angekommen werden sie in Flüchtlingslager oder Unterkünfte gesteckt und müssen unter teils schlimmen Bedingungen ausharren. Dort ist es oft so, dass eine Familie auf engstem Raum in nur einem Zimmer leben muss! Die Behörden kümmern sich nur darum, schnellstmöglich einen Abschiebetermin zu finden und verlängern den Aufenthalt nur für wenige Tage oder Wochen, so dass die Betroffenen gezwungen sind, sich regelmäßig bei der Ausländerbehörde zu melden. Durch den Status der „vorübergehenden Aussetzung der Abschiebung“, oder kurz „Duldung“, sind ihre Rechte sehr eng geschnürt. Der Flüchtlingsrat Hamburg und der Roma-UnterstützerInnenkreis in Hamburg setzen sich für viele der hier lebenden Roma-Familien ein. In diesem Frühjahr wurden elf Petitionen verfasst und eingereicht. Davon wurden sieben direkt vom Eingabenausschuss abgelehnt und vier in die Härtefallkommission weitergereicht. Diese wurden dann in einem „Eilverfahren“ in der Hamburger Bürgerschaft Ende September bzw. Oktober abgelehnt! Die Eltern sind teilweise schwer krank und auf medizinische Hilfe angewiesen. Die Kinder gehen zur Schule, sprechen sehr gut deutsch, haben gute Noten und sind bestens integriert. Einige stehen kurz vor dem Schulabschluss. Die kleineren Kinder, die hier geboren sind, waren zum Teil noch nie in dem Land, aus dem ihre Eltern kommen. Es wird ihnen mit der Abschiebung gedroht in ein Land, in dem sie keine weiteren Perspektiven haben werden und sie zum Teil vom Staat oder anderen Menschen verfolgt werden! Gerade vor kurzem ist eine dieser Familien nach Serbien abgeschoben worden. Dort und auch in angrenzenden Ländern ist der Winter eingebrochen. Die Roma leben in sehr schlechten Wohnverhältnissen. Um im Winter nicht zu erfrieren, benötigen sie Feuerholz, welches sehr teuer ist oder anderweitig gesucht werden muss. Wenn noch mehr Abschiebungen in diesem Winter stattfinden sollen, dann kann man sich ausmalen, vor welche lebensbedrohlichen Herausforderungen die Menschen gestellt werden. Wir fordern daher: - einen sofortigen Abschiebestopp! - ein Bleiberecht für alle Roma! - ein Leben mit Perspektive in Deutschland! Fabian Reiber ist Praktikant beim Flüchtlingsrat Hamburg(www.fluechtlingsrat-hamburg.de | www.romas-in-hamburg.blogspot.com) und lebte für einige Monate als Freiwilliger bei Brot & Rosen.
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