Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg |
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17 Jahre Leben mit Brot & Rosen
von Joel Gerstner / November 2016 Joel Gerstner gehört zu den vier Personen (nämlich zu den hier geborenen Kindern), die ihr gesamtes Leben bei Brot & Rosen verbracht haben. Von diesen ist er der Älteste und lebt nach seinen Eltern am zweitlängsten in unserer Gemeinschaft. Wenn ich jemandem meine Email-Adresse gebe, die nicht mit web.de oder hotmail.com endet, sondern mit brot-und-rosen.de, kommt häufig die selbe Frage: „Brot und Rosen, was ist das?“. Und ich antworte eigentlich immer gleich und sage nur: „‘Ne Wohngemeinschaft.“ Dass damit Brot & Rosen nur sehr, sehr reduziert beschrieben wird, ist mir meistens egal. Aber was ist Brot & Rosen, der Ort, an dem ich jetzt schon seit 17 Jahren lebe, eigentlich wirklich für mich? Unser Haus ist in erster Linie ein Ort, an dem ich gerne lebe und auch leben würde, wenn ich die Wahl zwischen hier und einem „normalem“ Leben hätte. Im Vergleich zu den Flüchtlingen, die zu uns kommen, hatte ich das Glück, bisher sehr behütet aufzuwachsen. Ich hatte im Laufe der Zeit viele SpielkameradInnen, mit denen ich unseren Hinterhof unsicher gemacht habe. Von Musik machen, Fahrradfahren, Baden bis hin zu einfach Fußballspielen war alles möglich. Zudem hatte ich unzählige Ersatz-Mütter und -Onkel, die sich immer um mich gekümmert haben, wenn meine Eltern nicht da waren. Unter so vielen Menschen aus fremden Ländern und Kulturen aufzuwachsen, hat mein Interesse an eben jenen schon früh geweckt und auch die Frage nach den Fluchtursachen aufgeworfen. Dies ging einher mit einem gesteigerten Interesse an Nachrichten aus dem politischen Weltgeschehen sowohl im Fernsehen als auch in Printmedien. Das Zusammenkommen verschiedener Kulturen hat natürlich auch seine komplizierten Seiten. Aber insgesamt habe ich es immer als Bereicherung erlebt. Ein gutes Beispiel hierfür ist unser gemeinsames Essen: Ich hatte und habe das große Glück, in der Gemeinschaft immer gut bekocht zu werden. Da unsere KöchInnen aus aller Welt kommen, habe ich schon einiges gegessen, was andere nur in schicken Restaurants genießen können. Aber ich habe z. B. auch gelernt, dass der Totenkopf auf der roten Soße im alten Marmeladenglas in unserem Kühlschrank im Vergleich zu dem auf der „Ultra Hot Chili Sauce“ aus dem Laden wirklich für Gefahr steht! Das waren natürlich auch nur einige Eindrücke aus meinem Leben bei Brot & Rosen. Für ehemalige MitbewohnerInnen besteht Brot & Rosen z.B. immer aus den Leuten, die zu ihrer Zeit da waren. |
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