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Familientreffen in Amsterdam
von Uta Gerstner / Dezember 2000 Am letzten Oktoberwochenende fuhren wir mit 6 Leuten, Kind und Kegel (äh: einer Apfelkiste) nach Amsterdam zum alljährlichen Gemeinschaften-Treffen der europäischen Catholic Worker-Bewegung. Extra eingeladen hatten wir Chuck Trapkus aus Rock Island, Illinois. Er erzählte in seinem Gastreferat aus seinem fast 20-jährigen Catholic Worker-Leben von ganz alltagspraktischen Erfahrungen als christlicher Anarchist: Christlicher Anarchismus hat für Chuck nichts mit Bombenwerfen, militanter Rebellion oder einer politischen Partei bzw. einer Regierungsform zu tun. Christlicher Anarchismus ist vielmehr ein gewaltfreier Lebensstil, in dem andere nicht diskriminiert werden und in dem persönlich Verantwortung getragen wird, die Gegenwart des Reiches Gottes zu realisieren gegen jedes Unrecht. Die einzig wahrhaft gültige Autorität in allen Lebensbereichen ist für einen Christenmenschen nur Gott selbst. Daher grenzt sich christlicher Anarchismus gegen jede Form menschlicher Autorität ab:
Positiv gestaltet sich christlicher Anarchismus für Chuck in gemeinschaftlichem, einfachem Lebensstil, in Gleichberechtigung und Verantwortlichkeit, in Vertrauen und Konsens und in Ausübung der Barmherzigkeit, indem Notleidende aufgenommen werden. Weil es Gottes Gebot gebietet, sich der Geringsten anzunehmen, brauchen wir dafür keine staatliche Erlaubnis, noch hält uns staatliches Verbot davon ab. Das Ausüben christlicher Gastfreundschaft wird damit als Akt des Glaubens zum zivilen Ungehorsam. Für mich waren es - neben den Diskussionen in den verschiedenen Workshops - besonders die vielen Gespräche zwischendurch, die mein Erleben in diesen besonderen Tagen prägten. Eben wie auf einem Familientreffen: Von Annika und Per aus der schwedischen Pflugscharbewegung zu hören, wie gerne sie in Göteborg eine Gemeinschaft aufbauen würden. Oder von Ciaron aus Australien erzählt zu bekommen, wie dort gegen den Uran-Abbau in einer Naturschutzzone im Aborigines-Gebiet aktiver Widerstand durch Blockaden und eine Pflugschar-Aktion geleistet wurde. Oder die Pläne der Oxforder Clive und Mena, die nach einem größeren Haus suchen, um mit ihren drei Kindern eine engere Verbindung von Familienleben und Gastfreundschaft für Flüchtlinge auszuprobieren. "Ortstermine" hatten wir auch wieder im Programm: Ein chinesisches Abendessen - kulinarischer Höhepunkt - im Jeanette Noël-Haus und ein Abstecher zum Gemeinschaftsgarten, den Susan, Frits und Jellie einer wilden Grünfläche neben der Autobahnauffahrt abgetrotzt haben. Beeindruckt hat uns auch unsere Stippvisite im neuesten Gemeinschaftshaus, in dem Thera seit einem Jahr mit einer Freundin lebt. "Ich bin bei Claartje eingezogen", erzählte sie, "habe meine Küchensachen zu den ihren gestellt. Dann haben wir Bettwäsche und Handtücher in einen Gemeinschaftsschrank geräumt und die ersten Frauen aufgenommen." Inzwischen leben sie mit 6 Frauen und 4 Kindern aus Afrika, China und der Türkei im Harriet Tubman-Haus zusammen. Kultureller Höhepunkt unseres Zusammenseins war - wie erhofft - der Cabaret-Abend. Da die geplante Computer-Auswertung mit Simultanschaltung nach Australien und in die USA aus technischen Mängeln scheiterte (wer hat hier sabotiert?), ging die begehrte Wandertrophäe - dank Joel als Glücksfee - überraschend an Chuck. Ich will es nicht verschweigen: Es gab auch enttäuschte Gesichter, dass wir schon wieder nicht ... Doch nächstes Jahr gibt's ja wieder eine Chance!!! Am Ende verabschiedeten wir uns besonders von Susan, nicht wissend, wann wir sie wiedersehen werden - stand sie doch unmittelbar vor ihrer Pflugscharaktion. So gaben wir ihr beim Abschlussgottesdienst eine Friedenskerze mit, dass sie und Martin bei ihrer Plugscharaktion von Gott bewahrt bleiben und das Licht ihres Glaubenszeugnisses weit leuchten möge. "How many Al Gores and George W. Bushs does it take to change a light bulb? - None! Al Gore and George W. Bush don´t change anything." |
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